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Bundeskongress 2018

Finanzbericht

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Struktur

Per 31. Dezember 2017 zählt der Österreichische Gewerkschaftsbund 1.205.698 Mitglieder verteilt auf die Gewerkschaften:
• Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp)
• Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD)
• younion _ Die Daseinsgewerkschaft
• Gewerkschaft Bau-Holz (GBH)
• Gewerkschaft vida
• Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF)
• Gewerkschaft PRO-GE

Der Österreichische Gewerkschaftsbund ist zentral organisiert. Die einzelnen Gewerkschaften haben einen eigenen Wirkungsbereich und üben ihre Tätigkeit gemäß den Statuten und der Geschäftsordnung sowie allgemeinen Grundsätzen und Richtlinien des Österreichischen Gewerkschaftsbundes aus. Die Steuerung und Überwachung des ÖGB und der Gewerkschaften ist über Statuten, Geschäftsordnung, Richtlinien und Gremien geregelt und sichergestellt.
In den Geschäftsjahren 2013 bis 2017 gab es keine Einflüsse und Veränderungen im Konsolidierungskreis, welche auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentliche Auswirkungen zur Folge haben hätten können. Aufgrund des RÄG 2014 (Rechnungslegungsänderungsgesetz) gab es in der Gewinn- und Verlustrechnung, in der Bilanz und im Anhang einige Anpassungen. Das RÄG 2014 war auf Geschäftsjahre nach dem 31. Dezember 2015 anzuwenden.
Die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten – Kunst, Medien, Sport, freie Berufe (GdG-KMSfB) wurde 2015 in younion _ Die Daseinsgewerkschaft umbenannt.
Sämtliche im Berichtszeitraum aufgestellten Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen wurden nach erfolgter Beschlussfassung durch den ÖGB-Bundesvorstand auf der Website www.oegb.at veröffentlicht.

Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung

*Rückgang im Jahr 2016 wegen nicht mehr benötigter Rückstellungen in der Höhe von rd. EUR 19,2 Mio.
Werte und Beträge nachfolgend gerundet!

Betriebsleistung

Die Betriebsleistung entwickelte sich im Zeitraum 2013 bis 2017 positiv. Die Gründe dafür lagen vor allem darin, dass im Berichtszeitraum erfolgreich umgesetzte Kampagnen und Aktionen (z. B. „Lohnsteuer runter“) seit dem Jahr 2016 wieder zu Zuwächsen bei den Mitgliederzahlen und somit auch zu einem Anstieg bei den Mitgliedsbeiträgen führten.
Im Jahr 2015 sind in den ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Erträgen unter anderem Einmaleffekte aus Liegenschaftsveräußerungen in der Höhe von 2,4 Millionen Euro enthalten. Die Gliederung innerhalb der Betriebsleistung wurde aufgrund des RÄG 2014 seit dem Geschäftsjahr 2016 (für Vergleichszwecke rückwirkend mit 2015) geändert.
Die Umgliederungen von den sonstigen betrieblichen Erträgen zu den Umsatzerlösen betreffen im Jahr 2016 Erlöse im Zusammenhang mit Vermietung und Verpachtung (0,9 Millionen Euro), Erlöse aus diversen wirtschaftlichen Tätigkeiten (2,1 Millionen Euro), Erlöse Personalkosten (2,6 Millionen Euro), Erlöse aus Kartenverkäufen (3,3 Millionen Euro) und sonstigen betrieblichen Erlösen (1,5 Millionen Euro). Die Betriebsleistung beträgt im Geschäftsjahr 2016 rund 249,7 Millionen Euro und lag 2017 erstmals über 250 Millionen Euro.

Betriebs-/Finanzerfolg

Der Betriebserfolg verbesserte sich seit dem Jahr 2013 kontinuierlich und beträgt per 31. Dezember 2017 rund 19,9 Millionen Euro. Diese Entwicklung resultiert zum einen auf gestiegene Mitgliedsbeitragseinnahmen in den Gewerkschaften, zum anderen wurde der Fokus auf eine effiziente und sparsame Mittelverwendung vor allem bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gelegt.
Der Personalaufwand entwickelte sich planungskonform und lag per 31. Dezember 2017 bei 110,5 Millionen Euro. Änderungen der Bewertungsgrundlagen und Bewertungsmethodik gemäß des Rechnungslegungsänderungsgesetzes 2014 für zinsabhängige Personalrückstellungen wurden im Jahr 2016 berücksichtigt – die daraus resultierenden Effekte der Umstellung werden ab dem Jahr 2016 auf fünf Jahre verteilt angesetzt. Ebenfalls im Jahr 2016 konnten nicht mehr benötigte Personalrückstellungen in der Höhe von 19,2 Millionen Euro aufgelöst werden. Der um den daraus resultierenden Einmaleffekt bereinigte Betriebserfolg des Jahres 2016 beträgt somit rechnerisch 14,9 Millionen Euro und steigerte sich daher um 2,5 Million Euro gegenüber dem Vorjahr (12,4 Millionen Euro).
Der Österreichische Gewerkschaftsbund ist zum 1. Jänner 2018 Arbeitgeber für insgesamt 1.787 DienstnehmerInnen.
Der Finanzerfolg entwickelte sich trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen für Veranlagungen am Finanz- und Kapitalmarkt einigermaßen stabil. Die Finanzveranlagungen erfolgen unverändert nach ethischen Regeln und Kriterien des ÖGB und gemäß dem Grundsatz Sicherheit vor Ertrag.

Jahresüberschüsse

Die Ergebnisse zeigen in den Jahren 2013 bis 2017 eine sehr positive Entwicklung. Die Ergebnisentwicklung im Berichtszeitraum weist jedoch auf Grund von Einmal- und Sondereffekten (wie beschrieben) Schwankungen auf. Der Österreichische Gewerkschaftsbund und die sieben Gewerkschaften werden auch in der nächstfolgenden Periode ein großes Augenmerk auf eine Budgetgestaltung mit Ziel einer nachhaltigen und sparsamen wirtschaftlichen Ausrichtung legen, um die Eigenkapitalausstattung durch Jahresüberschüsse weiter zu stärken und auszubauen.

Kennzahlen der Bilanz

Werte und Beträge nachfolgend gerundet!

Sach-/Finanzanlagevermögen

Die unter den Sachanlagevermögen ausgewiesenen Vermögenswerte betreffen hauptsächlich Grundstücke und Gebäude in der Höhe von 20,9 Millionen Euro und andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung mit Buchwerten von insgesamt 5,4 Millionen Euro per 31. Dezember 2016.
Das in der Bilanz per 31. Dezember 2016 ausgewiesene Finanzanlagevermögen setzt sich im Wesentlichen aus den Anteilen an vom Österreichischen Gewerkschaftsbund beherrschten Unternehmen (57,6 Millionen Euro) und Wertpapieren, Ausleihungen des Anlagevermögens in der Höhe von 188,8 Millionen Euro zusammen.

Umlaufvermögen

Das Umlaufvermögen verzeichnete im Berichtszeitraum einen weiteren Anstieg. Ausgehend vom Jahr 2013 stieg das Umlaufvermögen im Berichtszeitraum um 24,4 Millionen Euro (plus 14,32 Prozent) auf einen Wert von 194,7 Millionen Euro per 31. Dezember 2016 an.

Verbindlichkeiten/Rückstellungen

Die Verbindlichkeiten sind vorwiegend kurzfristig mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr. Insgesamt entwickelten sich die jeweils zum Bilanzstichtag auszuweisenden Verbindlichkeiten im Berichtszeitraum gleichbleibend konstant und beliefen sich in den Jahren 2015 und 2016 auf 16,4 Millionen Euro.
Die Rückstellungen wurden im Berichtszeitraum hauptsächlich für personalbezogene Vorsorgen gebildet. Nicht mehr benötigte Rückstellungen wurden aufgelöst. Für Ab-fertigungen wurden per 31. Dezember 2016 rund 46,0 Millionen Euro und Pensionen 2,4 Millionen Euro ausgewiesen. Die in den Rückstellungen enthaltenen sonstigen Rückstellungen betreffen per 31. Dezember 2016 hauptsächlich Personalaufwendungen wie nicht konsumierte Urlaube, Altersteilzeit, Jubiläumsgelder etc. in der Höhe von 22,2 Millionen Euro, Bundeskongress, Gewerkschaftstage, Kongresse (6,3 Millionen Euro), Rechtsschutz und Prozesskosten (4,3 Millionen Euro) und übrige sonstige Rückstellungen (4,2 Millionen Euro).

Eigenkapital/Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalausstattung zeigt 2013 bis 2017 eine sehr positive Entwicklung. Das Eigenkapital beträgt 365,9 Millionen Euro per 31. Dezember 2016 und sichert die Unabhängigkeit des Österreichischen Gewerkschaftsbundes in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht maßgeblich ab. Die Eigenkapitalquote stieg im Berichtszeitraum von 72,91 Prozent im Jahr 2013 auf 78,23 Prozent per 31. Dezember 2016 an.
Die erstellten Jahresabschlüsse der Jahre 2013 bis 2016 wurden gemäß den gesetzlichen und vereinsrechtlichen Bestimmungen durch die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-gesellschaft Deloitte Schwarz & Schmid Wirtschaftsprüfungs GmbH einer Jahresabschluss- und Rechnungsprüfung unterzogen. Die im Berichtszeitraum durchgeführten Prüfungshandlungen führten zu keinen Einwendungen und es konnten uneingeschränkte Bestätigungsvermerke ausgestellt, die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie die statutengemäße Verwendung der Mittel des Vereins attestiert werden. Die Prüfung des Jahresabschlusses 2017 war bei Erstellung des Finanzberichts für den 19. ÖGB-Bundeskongress noch im Laufen.

Wesentliche Beteiligungen des ÖGB

Dem Österreichischen Gewerkschaftsbund gehören zum 31. Dezember 2017 sämtliche Anteile an der ÖGB Liegenschaftsholding GmbH (100-prozentiges Tochterunternehmen) und 51 Prozent der Anteile an der ÖGB Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Die ÖGB Liegenschaftsholding GmbH hält nach wie vor 100 Prozent Anteile an den Gesellschaften Ebendorferstraße 7 Liegenschaftsverwaltung GmbH und Biberstraße 5 Liegenschafts-verwaltung GmbH. Die ÖGB Beteiligungsgesellschaft m.b.H hält derzeit 100 Prozent Anteile an den Unternehmen ÖGB Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H., Quirinus Holding GmbH und Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH. Auf Grundlage eines Sacheinlage- und Einbringungsvertrags vom 26. September 2014 wurde der Kommanditanteil an der HK348 Vermögensverwaltung GmbH & Co KG von der AVB Holding GmbH (100-prozentiges Tochterunternehmen der ÖGB Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.) in die ÖGB Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H. eingebracht. Die ÖGB Vermögensverwaltungs-gesellschaft m.b.H. hält zusammen mit der Quirinus Holding GmbH eine 100-prozentige Beteiligung an der HK 348 Vermögensverwaltungs GmbH & Co KG. Die HK 348 Vermögensverwaltungs GmbH und Co KG ist Eigentümerin der Liegenschaft „CATAMARAN“, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien, wo sich seit dem Jahr 2010 der Sitz des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und vier weiterer Gewerkschaften befindet.


ÖGSP – Österreichische Gewerkschaftliche Solidarität Privatstiftung

Liegenschaftsverwaltung

Im Berichtszeitraum hat der ÖGB nur jene Liegenschaften veräußert, deren Fortbestand aufgrund der fehlenden organisatorischen Notwendigkeit nicht mehr ziel¬führend war, bzw. bereits absehbarer Sanierungsaufwand in keiner Kosten-Nutzen-Relation stand.
Im Berichtszeitraum wurden Standorte des Österreichischen Gewerkschaftsbundes auf ihre barrierefreie Zugänglichkeit hin überprüft und bei Bedarf gemäß den gesetzlichen Bestimmungen adaptiert. Weiters wurde bundesweit eine Evaluierung der bestehenden Versicherungen für Liegenschaften des ÖGB durchgeführt. Versicherungsinhalte, Deckungssummen und Prämien wurden auf Basis der Analyseergebnisse an die aktuellen Erfordernisse angepasst. Mit Stand 31. Dezember 2017 werden von der ÖGB-Liegenschaftsverwaltung 20 Eigentumsobjekte bzw. Anteile an Immobilien und rund 130 Miet- und Pachtverträge verwaltet. Darüber hinaus stehen in den vier Tochtergesellschaften ÖGB Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H, Ebendorferstraße 7 Liegenschaftsverwaltung GmbH, Biberstraße 5 Liegenschaftsverwaltung GmbH und HK 348 Vermögensverwaltungs- GmbH und Co KG wesentliche Liegenschaften wie die ehemaligen Zentralen der Gewerkschaft Bau-Holz und der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten im Eigentum und unter Verwaltung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes.

Finanz- und Rechnungswesen, Mitgliederverwaltung – Digitalisierungsmaßnahmen

Nach den erfolgreichen Restrukturierungsmaßnahmen – größtenteils in vor dem Berichtszeitraum gelegenen Jahren durchgeführt – folgte in den letzten fünf Jahren der Start für die Modernisierung und Weiterentwicklung von im Einsatz befindlichen Verwaltungs- und Finanzsystemen. Im Dezember 2014 erfolgte der operative Startschuss für ein einheitliches Finanz- und Rechnungswesensystem. Nach einer eineinhalbjährigen Projektumsetzungs-dauer profitieren der Österreichische Gewerkschaftsbund, die Gewerkschaften sowie die ÖGB-Beteiligungsunternehmen von den Möglichkeiten zur Optimierung der Prozesse in den Bereichen Rechnungswesen, Kostenrechnung und Anlagenbuchhaltung (z. B. durch „papierloses Buchen“). Durch den Einsatz digitaler Verarbeitungsprozesse konnten Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Finanzwesen nachhaltig verbessert werden.
Der Österreichische Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften nutzen die Chancen der Digitalisierung weiter und haben sich im Oktober 2017 dazu entschlossen, ein modernes „Gemeinsames Einheitliches Mitglieder System“ (kurz G.E.M.S.) zu errichten. Zu diesem Zweck wurde mit der 3-S-IT Dienstleistungen GmbH ein Vertrag geschlossen. Dieser soll die Umsetzung dieses für den ÖGB und die Gewerkschaften wichtigen Ziels der Modernisierung der Mitgliederverwaltung garantieren. Der Vertrag bildet die Basis zwischen ÖGB, Gewerkschaften und 3-S-IT für Betrieb und Aufbau von „G.E.M.S.“. Mit einem prognostizierten Projektabschlussdatum im Jahr 2021 werden der Österreichische Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaften dann über ein hochmodernes und vor allem effizientes Mitgliederverwaltungssystem verfügen. Die dafür notwendigen Investitionen tragen dazu bei, auch in Zukunft eine effiziente und schlanke Verwaltung sicherstellen und gleichzeitig durch eine intelligente Technik die organisatorische Schlagkraft weiter stärken zu können.

Interne Revision und Internes Kontrollsystem

Im Berichtszeitraum wurde neben der Erneuerung der technischen Systeme und Software auch ein Schwerpunkt auf die Überarbeitung und Anpassung ÖGB-interner Richtlinien und Regelungen gelegt. Mit der Einführung der Software BMD wurden beispielsweise entscheidende Abläufe im Finanzwesen durch neue Workflows geregelt; ebenso wurden in den Bereichen Personalwesen und Datenschutz eine Reihe von Initiativen gesetzt (u. a. zu den Bereichen wie Unterschriften, Beschaffung, Vertragsverwaltung, Arbeitszeit etc.). Ebenfalls mit Unterstützung der ÖGB-Rechtsabteilung wurden Geschäftsordnungen und Veranlagungsrichtlinien für alle Tochtergesellschaften erneuert und gemeinsam mit allen Gewerkschaften das ÖGB Rechtschutz- und Unterstützungsregulativ überarbeitet. Mit dem Ziel, die revisorischen Aufgaben und Tätigkeiten bestmöglich im Betrieb zu verankern wurden die bestehenden Referate und Büros „Interne Revision“, „Internes Kontrollsystem (IKS)“ und „EU-Projekte & Projektcontrolling“ zusammengelegt und per 1. Jänner 2018 als Stabstelle der ÖGB-Geschäftsleitung eingerichtet. Die Stabstelle Interne Revision/IKS unterstützt die Geschäftsleitung in ihrer Kontroll-, Steuerungs- und Lenkungsfunktion im Wege der Durchführung unabhängiger, interner Prüfungsmandate und ist direkt der Geschäftsleitung unterstellt. Auch der sichere Umgang mit nationalen und europäischen Fördergeldern erfordert besondere Exper¬tise und Aufmerksamkeit (ÖGB-interne Abläufe, Kommunikation und Kontrolle), damit die Vertrags- und Förderbestimmungen eingehalten werden und ÖGB-intern ein effizienter und transparenter Ablauf sichergestellt ist. Der Internen Revision kommt zudem als „Change Agent“ die Aufgabe zu, potentielle Veränderungsprozesse aufzuzeigen und anzuregen. Für die Geschäftsleitung werden damit die Möglichkeiten der Steuerung und Kontrolle erweitert.

Controlling

Im Jahr 2014 wurde das Referat Buchhaltung und Controlling neu strukturiert und ein eigenständiges Referat für Controlling, Budget und Berichtswesen als begleitendes betriebswirtschaftliches Service („Managementunterstützung“) für die ÖGB-Geschäftsleitung eingerichtet. Neben der Beschaffung von betrieblichen und wirtschaftlichen Informationen arbeitet das Referat Vorschläge für die Planung, die Steuerung, die Kontrolle und die Systemgestaltung einschließlich der Gestaltung des Führungs- und Controllingsystems aus. Wesentliche Arbeitsschwerpunkte des Referats sind neben Budgetierung und Kostenrechnung die Erstellung von Abweichungsanalysen, von Forecast/Hochrechnungen sowie Management Reporting und betriebswirtschaftliche Beratung. Mit Einrichtung eines gut funktionierenden, eigenständigen Controllingreferats konnte ebenfalls eines der zentralen Vorhaben des abgelaufenen Berichtszeitraums umgesetzt werden.

Umweltbilanz

Der Österreichische Gewerkschaftsbund legt neben dem politischen Interesse des Klimaschutzes auch den Fokus auf eine weitere Optimierung des eigenen Energiehaushalts, insbesondere im Rahmen der Gebäudeverwaltung, auf Energieeinsparungen an bundesweiten Standorten, sowie bei CO2-Emissionen in den Bereichen Postlogistik und Dienstreisen. Durch aktives Facility Management der HK348 Vermögensverwaltung GmbH & CO KG konnte in den letzten Jahren der Stromverbrauch im Bürogebäude „Catamaran“ erheblich verringert werden. Für den Österreichischen Gewerkschaftsbund und die im Haus befindlichen MieterInnen konnten aufgrund diverser Maßnahmen die marktüblichen Preiserhöhungen in den Betriebskosten abgefangen und somit seit fünf Jahren stabil gehalten werden. Weiters erhielt der Österreichische Gewerkschaftsbund Auszeichnungen von der Österreichischen Post AG für die Kompensation von 70,2 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr 2016 (entspricht rund 5,3 Millionen Brief-, Werbe- und Paketsendungen) und den Österreichischen Bundesbahnen für die Einsparung von insgesamt 83,3 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr 2017. Das entspricht umgerechnet ca. 506 Tausend gefahrenen Bahnkilometern durch Dienstreisen von MitarbeiterInnen des ÖGB mit den ÖBB).

Vorläufiges Ergebnis 2017, Herausforderungen, Ausblick

Die vorläufigen Angaben zum Geschäftsjahr 2017 und die Entwicklungen im 1. Quartal 2018 zeigen ebenfalls eine solide operative Entwicklung und unterstreichen, dass der Österreichische Gewerkschaftsbund auch in finanzieller Hinsicht für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet ist. Wichtige Weichenstellungen konnten durch den tatkräftigen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ÖGB und Gewerkschaften erzielt werden.
In den kommenden fünf Jahren wird ein zentrales Thema die Implementierung des neuen und innovativen Mitgliedersystems G.E.M.S. sein. Ein weiterer Fokus liegt in der Zielsetzung, auch im Umfeld volatiler Finanzmärkte eine für ÖGB und Gewerkschaften maßgeschneiderte Veranlagungsstrategie konsequent zu verfolgen.
Herausforderungen werden auch in der Umsetzung von EU-Richtlinien und anderen Gesetzen bzw. Regulativen liegen (z. B. EU-Datenschutzgrundverordnung, Wirtschaftlicher Eigentümer-Registergesetz etc.).
Die organisatorische Bewältigung der Anforderungen erweist sich als herausfordernde Aufgabe. Der Österreichische Gewerkschaftsbund, die Gewerkschaften und nahestehende Organisationen sind jedoch zusammen gut aufgestellt und arbeiten auch zukünftig gemeinsam intensiv daran, die daraus resultierenden Vorgaben erfüllen zu können.

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